Why and about - Auftakt aus dem Kellerloch
Am Sonntag, 12. Aug 2007
Nein, ich wohne nicht in einem Kellerloch. Mein Aufenthaltsort ist sogar sehr schön, im Augenblick hell und es weht der Wind. Das Kellerloch ist, wo mein Schreiben herkommt: aus der Tiefe meiner Seele, dem Innersten meines Körpers. So verborgen, dass ich nichts preisgeben will und dennoch ist das mein Ziel: ein radikal-ehrliches entblößendes Blog. Ich will frei sein! Falls das überhaupt geht. Kann ich wirklich frei schreiben, ohne zu beschönigen, ohne zu verschleiern, ohne Ängste und in sicherer Anonymität? Das hier ist das Internet und weltweit abrufbar!
Ich habe Angst, wie du – Leser – mir begegnen wirst. Muss ich dich dazu bringen mich zu hassen, um dann alle Freiheiten der Welt zu haben? Wie in Dostojewskis Kellerloch? Oder wirst du mich sogar lieben für meine tiefe Verzweiflung, meine Offenheit und meine Radikalität? Ich will mich freimachen und ich will dich freimachen. Ich bin gegen die verstümmelte Kommunikation dieser Welt, ich bin gegen die Distanz der heutigen Zeit. Und dennoch werde ich vor jedem Schriftstück den gleichen verzweifelten Kampf in mir austragen: Kann ich sagen, was ich wirklich sagen will? Bin ich mutig genug?
Für viele Schreiber stellt sich diese Frage nicht. Das ist das Ergebnis meiner eigenen, ganz persönlichen Geschichte: das Herumschlängeln um die Probleme, das Totschweigen, die Tabus, die Distanz, die Sprachlosigkeit, die Uneinsichtigkeit und auch die Unfähigkeit meiner Welt. Aber ich will es versuchen und diesen Kampf führen. Sei nachsichtig mit mir.
Ich habe Angst, wie du – Leser – mir begegnen wirst. Muss ich dich dazu bringen mich zu hassen, um dann alle Freiheiten der Welt zu haben? Wie in Dostojewskis Kellerloch? Oder wirst du mich sogar lieben für meine tiefe Verzweiflung, meine Offenheit und meine Radikalität? Ich will mich freimachen und ich will dich freimachen. Ich bin gegen die verstümmelte Kommunikation dieser Welt, ich bin gegen die Distanz der heutigen Zeit. Und dennoch werde ich vor jedem Schriftstück den gleichen verzweifelten Kampf in mir austragen: Kann ich sagen, was ich wirklich sagen will? Bin ich mutig genug?
Für viele Schreiber stellt sich diese Frage nicht. Das ist das Ergebnis meiner eigenen, ganz persönlichen Geschichte: das Herumschlängeln um die Probleme, das Totschweigen, die Tabus, die Distanz, die Sprachlosigkeit, die Uneinsichtigkeit und auch die Unfähigkeit meiner Welt. Aber ich will es versuchen und diesen Kampf führen. Sei nachsichtig mit mir.