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Sonntag, 26. August 2007
Unbestimmt
Am Sonntag, 26. Aug 2007
Eigentlich fühle ich mich besser, wenn ich etwas aufgeschrieben habe - wie gerade im Eintrag "Komplex". Dann ist ein Gedanke zu Ende gebracht, vollständig abgeschlossen und schriftlich fixiert. Man kann das Ergebnis sehen. Es ist fertig. Es ist raus aus dem Kopf. Warum aber fühle ich mich immer noch „unbestimmt“? Ich scheine nicht den richtigen Aspekt des Gefühls erwischt zu haben… Es ist fast so als hätte man Appetit, weiß nicht auf was und probiert sinnlos alles durch. Erst süß, dann salzig, dann was trinken, dann wieder süß, ochnee wieder salzig usw. Letztendlich ist einem nur schlecht. So mache ich es gerade, nur schriftlich. Ich schreibe so umher und weiß gar nicht was ich sagen will oder wie es mir eigentlich geht bzw. warum es mir so geht. Gleichzeitig denke ich daran, wie schrecklich egozentrisch das ständige Schreiben über die eigene Person ist. Ich, Ich, Ich. Ich hätte mir ja auch ein Hobbyblog anlegen oder das Tagesgeschehen in der Presse kommentieren können. Andererseits war das ja nicht mein Ziel. Ich habe mich fahrlässig für ein Egoblog entschieden :) Wann kann man sich schon grenzenlos um sich selbst kümmern! Und schließlich weiß ja jeder, dass Schreiben eine super Selbsttherapie ist, glücklich macht und vor allem negative Eindrücke besser verarbeitet werden können. Wohingegen (und das habe ich gelesen, in der Presse, hehe) positive Erlebnisse nicht zu ausführlich dargestellt werden sollten. Sie werden nur kleiner als in ihrer multidimensional erlebten Wirklichkeit. Das Fazit war: Negatives aufschreiben, ordnen, verarbeiten und positives nur kurz am Tagesende nochmal erinnern und die schönen Gefühle in ihrem vollen Maße erneut durchleben. So, und nachdem ich das alles geschrieben habe, fühle ich mich… wie? Hmm. Unbestimmt? Na toll! (hihi)
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Komplex
Am Sonntag, 26. Aug 2007
Ich fühle mich unbestimmt irgendwie. Von allen Seiten werden Forderungen an mich herangetragen und letztendlich muss ICH entscheiden. ICH muss mein Leben bestimmen, mich auf Risiken einlassen und wissen, was das Beste für mich ist. Nicht immer verhalten sich die Leute fair, sondern setzen dir die Pistole auf die Brust. Du musst dich entscheiden, jetzt. Aber jetzt kann ich noch keine Auskunft geben, denn die nötigen Informationen bekomme ich erst in ein paar Wochen. Ich habe keinen Einfluss darauf – noch nicht. Ist das so schwer zu verstehen? Menschen denken in Kausalketten statt in Kausalnetzen, ich natürlich auch. Aber wenn ich es gerade nicht tue, macht mir die Vereinfachung der anderen zu schaffen. Ich muss mein Semester planen, welche Veranstaltungen werde ich besuchen, an welchen Tagen kann ich dann arbeiten, welchen Job gebe ich auf und ist es überhaupt sinnvoll nur einen Job zu haben, dem Risiko wegen? Welcher Kredit wäre der günstigste, muss ich mein Auto aufgeben, dann muss ich vielleicht umziehen, will ich umziehen? Manchmal macht mich das alles nervös und verrückt. Ich will mich ausruhen. Aber dann drängen die Termine, noch habe ich zwei Jobs, eigentlich sind es drei, dann eine Hausarbeit, das Lernen für die Klausur, man schickt mir sogar schon Arbeit nach Hause! Kurzzeitig hält man das aus, aber jetzt geht es schon zu lange. Alles andere schiebe ich vor mir her, mache nur das nötigste, bleibe selbst auf der Strecke. Bald wird es anders sein, das sage ich mir dann. Bald.
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